Ganz gleich, ob es um den Verkauf, um die Vermietung oder um den Erwerb einer Immobilie geht – die Bandbreite an Aufgaben eines Immobilienmaklers beinhaltet weit mehr als den einfachen Vertrieb von Wohnungen & Häusern.
Tatsächlich ist die Vermittlung von Immobilien nämlich eine äußerst komplexe Angelegenheit, weshalb das Immo-Business für Laien oft mit diversen Risiken behaftet ist. In diesem Artikel erfahren Sie daher, welche konkreten Aufgaben und Pflichten ein Immobilienmakler übernimmt und worauf Sie bei der Auswahl eines Maklers besonders achten sollten.
Inhaltsverzeichnis
Die 3 wichtigsten Aufgaben eines Immobilienmaklers
Bevor Sie einen Immobilienmakler mit dem Verkauf (bzw. Kauf) einer Immobilie beauftragen, sollten Sie sich natürlich im Klaren darüber sein, welchen Service Sie von diesem überhaupt erwarten können.
Grundsätzlich reichen die Aufgaben eines Immobilienmaklers von der Erstberatung über die Vermarktung bis hin zur letztendlichen Schlüsselübergabe an den neuen Immobilieneigentümer ganz am Ende.
Eine zentrale Aufgabe des Maklers besteht definitiv darin, den Wert der Immobilie vor dem Verkauf korrekt zu ermitteln.
Warum? Weil eine realistische Immobilienbewertung der Schlüssel zu einer erfolgreichen Vermarktung ist.
Hier sind die wichtigsten 3 Immobilienmakler Aufgaben & Pflichten im Überblick:
1. Immobilienbewertung & Beratung
Diese Aufgabe erfordert eine genaue Kenntnis des örtlichen Immobilienmarktes und des aktuellen Werts der Immobilie. Der Makler führt eine sorgfältige Analyse durch, die Faktoren wie Lage, Größe, Zustand und Ausstattung der Immobilie berücksichtigt, um einen realistischen Verkaufspreis festzulegen.
Das umfasst Tätigkeiten wie:
- Lokalen Immobilienmarkt analysieren: Eine grobe Preisspanne für die Immobilie anhand des Standortes ermitteln.
- Eigenschaften des Hauses definieren: Die speziellen Merkmale und Details des Hauses herausstellen.
- Ideen für Renovierungen: Vorschläge für mögliche Verbesserungen oder Veränderungen am Haus anführen.
- Fragen klären: Antworten auf alle offenen Fragen und Unsicherheiten in der Beratung geben.
- Konkrete Bewertung vornehmen: Den exakten Wert der Immobilie anhand sorgfältiger Analyse herausfinden.
2. Vermarktung der Immobilie
Gutes Marketing ist die halbe Miete. Das gilt vor allem für Immobilienmakler, denn am Ende soll ja schließlich eine Immobilie den Besitzer wechseln. Im Gegensatz zu anderen Branchen ist die Vermarktung von Immobilien in der Regel allerdings etwas komplexer.
Eine erfolgreiche Immobilienvermarktung umfasst Tätigkeiten wie:
- Erstellung ansprechender Werbematerialien: Dies beinhaltet die Erstellung von professionellen Exposés, hochwertigen Fotos und gegebenenfalls virtuellen Touren (360° Rundgänge), um potenziellen Käufern die Immobilie im besten Licht zu präsentieren.
- Inserate schalten: Immobilienmakler bewerben die Immobile in der Regel auf verschiedenen Online-Plattformen und Immobilienportalen, um sie einer breiten Zielgruppe zugänglich zu machen.
- Netzwerkaufbau und Kundenakquise: Erfahrene Immobilienmakler nutzen ihr bestehendes Netzwerk, um potenzielle Käufer oder Mieter direkt im Vorfeld zu identifizieren und anzusprechen.
- Besichtigungen organisieren: Makler organisieren Besichtigungen, um potenziellen Käufern die Möglichkeit zu geben, die Immobilie persönlich zu begutachten.
- Bestehende Kunden in Kenntnis setzen: Häufig haben Immobilienmakler auch eine Reihe an Bestandskunden, welche sie über die neue Immobilie informieren können.
3. Verhandlung und Abschluss
Sobald Interessenten gefunden sind, schlüpft der Immobilienmakler in die Rolle eines Vermittlers und übernimmt die Verhandlungen zwischen dem Immobilienverkäufer und den Interessenten. Der Makler sorgt dafür, dass die Interessen seines Kunden geschützt sind und ein fairer Deal zustande kommt.
Die Immobilienberater Aufgaben während dieser Phase umfassen:
- Verhandlung des Kaufpreises: Der Immobilienmakler verhandelt den Kaufpreis zwischen dem Verkäufer und dem interessierten Käufer, mit dem Ziel, eine Win-win-Situation zu schaffen.
- Prüfung der Käuferbonität: Bevor der Verkauf abgeschlossen wird, überprüft der Makler sorgfältig die finanzielle Situation des Käufers, um sicherzustellen, dass er die nötigen Mittel für den Kauf besitzt.
- Notartermin festlegen: Der Immobilienmakler koordiniert die zeitliche Abstimmung und organisiert wichtige Termine mit dem Notar, bei dem der Kaufvertrag rechtlich bindend unterzeichnet wird.
- Überprüfung des Kaufvertrags: Der Makler hilft beiden Parteien, den Kaufvertrag zu verstehen und zu überprüfen, um sicherzustellen, dass alle Bedingungen und Vereinbarungen korrekt festgehalten sind.
- Schlüsselübergabe: Die letzte Aufgabe des Immobilienmaklers besteht darin eine reibungslose Schlüsselübergabe zu gewährleisten. Dafür stellt er sicher, dass alle erforderlichen Formalitäten erfüllt sind, um einen erfolgreichen Abschluss des Verkaufs zu ermöglichen.
So viel zu den grundlegenden Immobilienmakler Aufgaben. Selbstverständlich sehen die Pflichten eines Immobilienmaklers aber beim Kauf einer Immobilie anders aus als beim Verkauf. Aus diesem Grund lohnt es sich, hier zu differenzieren und die Aufgabenbereiche separat voneinander zu beleuchten.
Was macht ein Immobilienmakler beim Verkauf einer Immobilie?
Sehen wir uns zunächst die Aufgaben und Pflichten an, die ein Makler beim Verkauf einer Immobilie hat.
Das sind die 10 wichtigsten Maklertätigkeiten im Verkaufsprozess:
- Marktrecherche: Der Makler führt eine gründliche Marktstudie durch, um den angemessenen Verkaufspreis für die Immobilie zu ermitteln.
- Bewertung: Der Immobilienmakler bewertet die Immobilie und unterbreitet, sofern erforderlich, Vorschläge zur Wertsteigerung.
- Vermarktung: Er erstellt eine professionelle Präsentation der Immobilie, einschließlich Fotos, Exposés und Inseraten in Online- und Printmedien.
- Besichtigungen: Der Makler arrangiert individuelle Besichtigungen für potenzielle Käufer und steht bereit, um deren Fragen zu beantworten.
- Verhandlungen: Im Namen des Verkäufers führt er geschickte Verhandlungen mit potenziellen Käufern, um den bestmöglichen Preis zu erzielen.
- Käuferqualifizierung: Er prüft die Bonität der potenziellen Käufer und deren Fähigkeit, die Immobilie zu finanzieren.
- Vertragsvorbereitung: Der Makler unterstützt bei der Erstellung des Kaufvertrags und koordiniert den gesamten Transaktionsprozess.
- Finanzierungshilfe: Bei Bedarf kann er Käufern bei der Suche nach geeigneten Finanzierungsoptionen behilflich sein und sie an passende Kreditgeber verweisen.
- Rechtliche Beratung: Er bietet rechtliche Beratung und stellt sicher, dass alle rechtlichen Anforderungen erfüllt werden.
- Abschluss: Er begleitet den Verkäufer und Käufer beim Abschluss der Transaktion und bei der Übergabe der Immobilie.
Was macht ein Immobilienmakler beim Kauf einer Immobilie?
Umgekehrt nimmt ein Immobilienmakler natürlich auch beim Kauf einer Immobilie eine zentrale Rolle ein.
Hier die 10 Hauptaufgaben eines Maklers beim Immobilienkauf:
- Bedarfsanalyse: Der Immobilienmakler führt Gespräche mit dem Käufer, um dessen genauen Anforderungen und Präferenzen zu verstehen.
- Angebotsrecherche: Er durchsucht den Immobilienmarkt gründlich, um passende Objekte zu identifizieren, die den Käuferwünschen entsprechen.
- Besichtigungen: Der Makler organisiert und begleitet den Käufer bei Besichtigungsterminen verschiedener Immobilien.
- Verhandlungen: In Vertretung des Käufers führt er Verhandlungen mit Verkäufern oder deren Maklern, um die besten Konditionen und den optimalen Kaufpreis zu erzielen.
- Bonitätsprüfung: Der Makler unterstützt den Käufer bei der Beschaffung von Finanzierungsoptionen und stellt sicher, dass die finanziellen Mittel verfügbar sind.
- Vertragsvorbereitung: Er hilft bei der Ausarbeitung und Überprüfung des Kaufvertrags und koordiniert den gesamten Transaktionsprozess bis zum Abschluss.
- Inspektionen und Gutachten: Der Immobilienmakler koordiniert erforderliche Inspektionen und Gutachten, um sicherzustellen, dass die Immobilie den Erwartungen entspricht.
- Finanzierungsunterstützung: Bei Bedarf hilft er dem Käufer bei der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten und der Auswahl geeigneter Kreditgeber.
- Entlastung und Zeitersparnis: Ein Immobilienmakler übernimmt administrative Aufgaben und verringert den Stress für den Käufer erheblich.
- Nachbetreuung: Ein engagierter Makler bietet auch nach dem Kauf kontinuierliche Unterstützung und Beratung, falls Fragen oder Anliegen auftauchen.
Was macht ein Immobilienmakler bei der Vermietung einer Immobilie?
Viele Immobilieneigentümer suchen aber auch einfach nur nach einem Makler, der sich darum kümmert, einen passenden Mieter ausfindig zu machen. Bei der Vermietung von Immobilien sieht der Aufgabenbereich dementsprechend wieder etwas anders aus.
Hier die wichtigsten 5 Aufgaben eines Maklers bei der Immobilienvermietung:
- Beratung bei der Mietpreisgestaltung: Der Immobilienmakler bietet Ratschläge zur Mietpreisgestaltung und berät den Vermieter über mögliche Renovierungen oder Verbesserungen.
- Vermarktung und Besichtigungen: Er entwickelt Marketingstrategien, erstellt Inserate und organisiert Besichtigungstermine, um potenzielle Mieter anzulocken.
- Mieterauswahl und Prüfung: Der Makler prüft die Kreditwürdigkeit der Mietinteressenten und führt gründliche Hintergrundüberprüfungen durch.
- Mietpreisverhandlungen: Er kann Mietpreisverhandlungen zwischen Vermieter und Mieter führen, um optimale Bedingungen für beide Parteien zu erzielen.
- Übergabe und Abnahme: Zu guter Letzt koordiniert der Immobilienmakler den Prozess der Immobilienübergabe an den Mieter und erstellt detaillierte Protokolle zur Zustandsprüfung der Immobilie.
Wie erkennt man einen kompetenten Immobilienmakler?
Natürlich erledigt nicht jeder Immobilienmakler seine Aufgaben gleichermaßen gut. Es ist wie in jeder Branche – es gibt weitreichende Unterschiede in der Kompetenz und Professionalität der Immobilienmakler. Daher ist es enorm wichtig, die Spreu vom Weizen zu trennen und einen kompetenten Immobilienmakler zu erkennen, der Ihnen bei Ihrem Vorhaben bestmöglich zur Seite steht.
Hier sind einige einfache Kriterien, die Ihnen dabei helfen können, die Kompetenz Ihres Maklers besser einzuschätzen:
Ein guter Immobilienmakler …
- … bringt Erfahrung mit: Ein guter Immobilienmakler sollte bereits einiges an Branchenerfahrung mitbringen.
- … hat eine Erfolgsbilanz vorzuweisen: Fragen Sie Ihren Immobilienmakler nach Referenzen. Aber recherchieren Sie auch selbst, ob der Makler in der Vergangenheit erfolgreiche Vermittlungen zu verzeichnen hat.
- … verfügt über lokale Marktkenntnisse: Ein guter Makler sollte den örtlichen Immobilienmarkt so gut wie seine eigene Westentasche kennen.
- … setzt auf eine transparente Arbeitsweise: Kompetente Makler warnen vor Risiken und klären ihre Auftraggeber genau über ihre Tätigkeiten auf.
- … legt Wert auf effektive Kommunikation: Er sollte leicht erreichbar sein und auf Ihre Sorgen und Probleme eingehen.
Übrigens: Im Immobilienverband Deutschland (IVD) ist eine Vielzahl an kompetenten Immobilienmaklern vertreten. Die Mitglieder des Verbandes arbeiten nach bestimmten Standards, um ein möglichst hohe Maß an Professionalität zu gewährleisten.